Ob Gleichmässigkeitsrallye oder sportliche Herausforderung, das entscheiden die rund 170 Teilnehmer der Alpenrallye durch die Wahl ihrer Gruppe. Ein Genuss war es sicher für beide.

An insgesamt 3 Tagen führten die Strecken mit den reizvollen Namen Brixental-Runde, Lammertal-Runde und Zillertal-Runde durch die schönsten Täler und Berge. Insgesamt mehr als 600 km sind für die Fahrzeuge von 1923 bis 1975 eine durchaus anspruchsvolle Leistung. Einige Fahrer und Copiloten sind dazu noch auf eigener Achse angereist, also direkt mit dem Wettbewerbsfahrzeug und nicht auf dem Anhänger. So auch das Team von magazin exclusiv,
das mit dem stärksten Fahrzeug im Feld, einem Lamborghini Jarama aus 1972 mit 365 PS antrat. Überwältigt von den Eindrücken sollte es am ersten Tag noch nicht für eine gute Platzierung reichen, unser Team holte allerdings an den beiden Folgetagen trotz einer defekten Kupplung noch auf und landete auf dem 21. Platz der sportlichen Wertung.
Beeindruckend neben den Strecken war der tägliche Zieleinlauf in der Altstadt von Kitzbühel.

Unzählige Menschen säumten die Strassen und jubelten den Fahrzeugen zu, ein Bild, das angesichts der Hysterie gegen Verbrennungsfahrzeuge zeigte, dass es sehr wohl Menschen gibt, die schöne und seltene Fahrzeuge neidfrei geniessen können! davon gab es viele zu sehen und das hautnah. Die Alpenrallye ist trotz aller Qualität noch immer eine Veranstaltung zum Anfassen. Auf dem Hahnenkammparkplatz und der täglichen Abschlussrunde durch die Stadt kamen sich Zuschauer und Fahrer zwanglos näher und ins Gespräch. Der Blick unter die Haube eines seltenen, top-restaurierten und Millionenschweren Ferrari 275GTB/2 aus 1965 ist hier noch möglich. Die Fahrerin, eine Unternehmerin aus München, deutlich jünger als Ihr Schmuckstück und mindestens ebenso ansehnlich, gab bereitwillig Auskunft. Das ist die Kitzbüheler Alpenrallye!

Kritik gebührt allerdings der Gemeinde und den zuständigen Behörden. Wenn man so viele zahlende Fahrerteams und Gäste mit so einer hochwertigen Veranstaltung nach Kitzbühel lockt, sollte ein reibungsloser Verkehrsablauf oberste Priorität haben! Unverständlich ist, dass nicht nur vor Reit eine Grossbaustelle den Verkehr behinderte, sondern vor allem die Ortseinfahrt in Kitzbühel am Freitag vor Pfingsten durch eine Tagesbaustelle mit einseitiger Verkehrsführung genau am Veranstaltungstag auf allen Einfahrtsstrassen völlig zum Erliegen brachte. Von Ortseingang bis zur Zieleinfahrt, in der hunderte von Gästen auf die Oldtimer warteten, dauerte es dadurch über zwei Stunden. Mit dem Ergebnis, dass bei knapp 35 Grad Hitze nicht nur die Fahrzeuge überkochten, sondern in offenen Vorkriegswagen auch manchem Fahrer verständlicherweise die Sicherungen durchbrannten.
Organisation, Rahmenprogramm und Abschlussgala im Country Club Kitzbühel waren wie auch die Qualität der Fahrzeuge bei der 32. Alpenrallye auf hohem Niveau. Die Veranstaltung 2020 wird mit Spannung erwartet!
Galerie, Ergebnislisten und Informationen unter www.alpenrallye.at
- Fotos: Albin Ritsch, Foto Flash Rauth KG Kitzbühel, Bernhard Heudorf