berichte, gourmet, hotels — 22. Januar 2012 at 18:19

Restaurant “Schwarz & Weiz”, Sofitel Bayerpost, München

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Restaurant “Schwarz & Weiz” im Sofitel Bayerpost, München
Bringen Sie Hunger und Geschmack mit für eine französisch-bayrische Liaison!
von Britt Heudorf 

Es gibt wunderbare Köche. Echte Könner und Genies an den Pfannen. Und es gibt Köche, die sind echte Könner und Genies und dazu auch noch sehr sympathisch. ist einer der Letzteren. Wenn ich in Restaurants esse – gerade in solchen, die sich rühmen, besonders gut und auch besonders teuer zu sein –, möchte ich gerne wissen, wer der Zampano in der Küche ist. Oft erlebt man ja eine herbe Enttäuschung. Unter uns gesagt: Wenn mir der Chef schon unsympathisch ist, schmeckt es mir gleich nicht mehr so richtig gut. Essen ist doch eine emotionale Sache, sonst könnte man ja gleich einen Kochcomputer an den Herd bauen.
Dies wird Ihnen bei einem Besuch des Restaurants „Schwarz & Weiz“ im schönen Hotel Sofitel Bayerpost in München nicht passieren. Vom Küchenchef über den Restaurantleiter bis hin zur Kellnerbrigade verströmt die „Hardware“ französischen Charme und Herzlichkeit. Es ist eine Freude, das Restaurant zu betreten, man fühlt sich willkommen – eine Seltenheit verglichen mit so manchem Gourmettempel, wo der Kellner vornehmer ist als der Gast.

Die Heimat des Genuss-Tempels
Kurz zum Hotel, welches das „Schwarz & Weiz“ beheimatet. Das Sofitel Bayerpost in München ist leider noch ein verkanntes Juwel. Viele München-Gäste zieht es an die nach Aufmerksamkeit schreiende Maximilianstraße oder an den Promenadeplatz. Doch in fast keinem – mit Ausnahme vom Charles Hotel – findet man in der Münchner Fünf-Sterne-Hotellerie ein derart gut designtes modernes Haus, das nicht gleich den Charme einer Vertreterburg ausstrahlt. Beginnend in der Zimmer-Einstiegskategorie bis hin in die wirklich wunderschönen Suiten. Dies gilt natürlich nur für diejenigen, die modernem Design gegenüber aufgeschlossen sind und nicht gerne in Laura-Ashley-Himmelbetten schlafen.

Sofitel Bayerpost München, Küchenchef: Sascha Baum

Die französisch-bayerische Liaison
Ein internationales Spitzenhotel wie das Sofitel Bayerpost benötigt zu seiner Vollendung auch ein angemessenes Restaurant. In diesem Fall: das „Schwarz & Weiz“. Genau 108 Meter vom Hoteleingang entfernt befindet sich das Tor zum Reich von Küchenchef Sascha Baum. Vor so manchem Vergnügen liegt eben doch ein kurzer Weg, diesen können Sie sich auch bei einem Aperitif in der „Isarbar“ versüßen lassen – die intime Bar mit Stil liegt genau auf dem Weg zum Restaurant. Serviert werden hier klassische und ausgefallene Cocktails sowie edle Tropfen in exklusivem Design mit ruhigen Ecken, wenn man vielleicht mal nicht sofort gesehen werden will.  Im „Schwarz & Weiz“ angekommen, wird schnell klar: Der Weg hat sich gelohnt hat. Sascha Baum kredenzt hier exklusive internationale Küche, mit einem „Schuss Frankreich“ – dies ist er der französischen Luxus-Hotelmarke schließlich schuldig.

Die Zutaten, die Baum miteinander kombiniert, wecken die Neugier und erschweren die Entscheidung. Vom Atlantik-Loup-de-Mer über bretonische Sardinen bis hin zum Poltinger Lamm. Leckereien wie geräuchertes Aaltatar oder gebeizte Forelle mit Rote-Beete-Carpaccio erfreuen den Gaumen, gefolgt von Kalbskopf mit Jacobsmuscheln und Traubenöl. Die Gänsestopfleber vereinigt sich mit einem pochierten Landei auf Risotto natur, das berühmte Poltinger Lamm aus der Region paart sich superb mit frischem Gemüse. Die Karte macht einem die Auswahl nicht leicht, daher empfehlen wir Ihnen am besten das fünfgängige, monatlich wechselnde Degustationsmenü zum Preis von 89 Euro inklusive korrespondierender Weine.

Die Weinkarte ist wohl sortiert, aber nicht zu umfangreich. Von jeder Region, aus jedem Land ein Klassiker, aber auch wahre Geheimtipps. Seit meinem Besuch im „Schwarz & Weiz“ bin ich Fan des selten angebotenen Champagners „Gosette“. Edel und zurückhaltend im Geschmack mit feinen Perlen. Schade, dass man ihn so selten auf den Weinkarten findet.
Zum Schluss noch ein Wort zu dem Preis-Leistungs-Verhältnis im „Schwarz & Weiz“: Es stimmt ganz einfach. Von unverschämten Preisen, wie man sie schon von so manchem pseudo-vornehmen Vorstadt-Italiener kennt, keine Spur. Die Preise sind verhältnismäßig moderat kalkuliert. Ein Grund, der für einen Besuch spricht. Warum es nun „Schwarz & Weiz“ mit „Z“ heißt, möchten Sie zum Schluss noch wissen? Ganz einfach: Damit man es sich besser merken kann! Aber das könnte man sich auch ohne Schreibfehler, wenn man erst mal dort gewesen ist.

 

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