Prag! Böhmische Metropole und Hauptstadt von Tschechien. Ich muss gestehen – aufregend klingt irgendwie anders. Cooles Clubbing, Shopping und angesagte Events sucht man sicher eher irgendwo anders, aber nicht in Prag. Aber Prag ist auf seine Art schön, traditionell, romantisch, melancholisch und immer noch ein kleines bisschen kommunistisch. Doch sollte man schon mal dort gewesen sein, die Stadt bietet mehr, als man glaubt – auch wenn man sich nicht nur für Baudenkmäler und alte Dichter interessiert.
Tag 1
15.00 Uhr: Ankunft in Prag und Check-in in einem der schönsten Hotels der Stadt – wenn nicht sogar dem schönsten: Four Seasons Prag. Das Hotel liegt direkt an der Moldau in unmittelbarer Nähe zur Karlsbrücke und der Prager Altstadt.
16.30 Uhr: Wenn Sie Glück haben und eines der Zimmer mit dem perfekten „Karlsbrücken-Ausblick“ gebucht haben, brauchen Sie das Zimmer für Sightseeing fast nicht mehr verlassen. Die berühmte Karlsbrück ist nur ca. 100 Meter vom Hotel entfernt. Wer aber noch frische Luft schnappen möchte, macht einen Spaziergang auf besagtem Kulturgut. Dort wird Ihnen (laut Reiseführer) die interessante Geschichte der ältesten erhaltenen Verbindungslinie zwischen den beiden Stadtteilen, Altstadt und Kleinseite, Prags verdeutlicht.
19.30 Uhr: Warm-up an der Bar im Four Seasons. Hier trifft sich die „bessere“ Gesellschaft der Stadt. Das Valet Parking hat alle Hände voll zu tun, deutsche und englische Luxusfahrzeuge wegzuparken.
20.00 Uhr: Höhepunkt des Tages ist das Dinner im mit einem Stern ausgezeichneten Allegro unter der Leitung des – leider ein bisschen zu schüchternen – Andrea Accordi.
00.03 Uhr: Von irgendeiner der zahlreichen Kirchen läutet eine Glocke Mitternacht ein. Aber so richtig bekommt man dies nicht mehr mit, die weichen Kissen schaukeln einen in einen tiefen Schlaf.
Tag 2
9.00 Uhr: Frühstück mit Moldaublick auf der Terrasse des Hotels, es wird stilsicher à la carte serviert. Das lästige Gerenne zum Buffet bleibt einem hier erspart! Superb!
10.00 Uhr: Es nützt nichts. Die Kultur ruft und wir können den Schrei nicht weiter überhören. Die Führerin wartet auch schon ungeduldig – also los. Auf dem Programm steht die Prager Burg. Die Tour wird Ihnen nicht nur das bedeutendste Denkmal von Prag, die Geschichte und bauliche Entwicklung der Prager Burg näher bringen, sondern auch die Persönlichkeiten, die mit dem Schloss verbunden sind. Wenn man sich nicht dagegen wehrt, wird die Führerin noch versuchen, alle Höfe der Burg, die St.-Vitus-, St.-Wenzels- und St.-Adalbert-Kathedralen und den Alten Königspalast auf dem Jirské-Platz zu zeigen und von dort noch schnell einen Abstecher in die Goldene Gasse und zum Opyš-Hügel zu machen. Ach, Nationalstolz ist doch was Herrliches.
13.45 Uhr: Täuschen Sie Fußschmerzen vor und kehren Sie in eine der vielen urigen Bierkneipen am Fuße der Burg ein. Erwarten Sie aber nicht zu viel.
15.00 Uhr: Es stehen noch zwei kürzere Besichtigungen an: das Altstädter Rathaus und der Pulverturm. Wer noch laufen kann, klettert die Treppe im Rathausturm hinauf und genießt den wirklich herrlichen Blick auf das historische Zentrum aus einer Höhe von 70 Metern.
17.30 Uhr: In der Altstadt finden Sie viele nette Geschäfte, die zum Bummeln einladen. Brechen Sie mit alten Traditionen: weg von verstaubten böhmischen Kristallwaren und vom folkloristischen Kunsthandwerk, für das die Tschechen so berühmt sind, und shoppen Sie bei „Klára Boutique“ einer der schönsten Läden der Stadt. Schnappen Sie sich ein Taxi zum Hotel. Die Füße werden es Ihnen danken …
19.30 Uhr: Prag bietet sicher kulturell unglaublich viel, gastronomisch ist es allerdings eine kleine Katastrophe. Es sei denn, Sie möchten gerne böhmisch essen. Wer auf schwere Braten mit Serviettenknödel und viel Sauce steht, wird hier fündig. Lichtblick: Das zweitbeste Restaurant der Stadt ist das Céleste, beheimatet im “tanzenden Haus”. Chef Gwendal Le Ruyet, ein Ducasse Schüler gibt alles, der Ausblick über Prag ist genial.
Tag 3
8.05 Uhr: Guten Morgen Prag! Wer so viel sündigt, muss auch büßen. Ich mache dies bei einer leichten Joggingrunde entlang der Moldau.
9.45 Uhr: Frühstück und fertig machen zur traditionellen Bootstour auf der Moldau. Die Fahrt ist aber sehr schön und man kann bei einem tschechischen Bier das Four Seasons in dem historischen Häuser-Ensemble vom Wasser aus betrachten. Die versprochene Kanaltour erweist sich als 100 langer Kanal. – Schiebung!
11.45 Uhr: So, das war es nun mit Kultur und Geschichte und ich trete die Heimreise an. Vergessen wurde zu besichtigen: Alter Jüdischer Friedhof, das Klementinum, das Nationaltheater, Petrin-Turm, Kloster der Benediktiner, Kloster Strahov, Martinic Palast, St.-Nikolaus-Kathedrale und Schloss Troja! Versprochen – ich mache es beim nächsten Mal!
What’s hot in Prag?!
Essen
Kampa Park: Schönes Fine-Dining-Restaurant in der Nähe der Karlsbrücke. Special im Sommer: die Terrasse mit Blick zur Altstadt. www.kampagroup.com
Céleste: Das Tanzende Haus ist der Spitzname des hypermodernen Bürogebäudes von Frank Gehry. Die oberen 2 Stockwerken gehören dem spektakulärsten und coolsten Restaurants Prags. Das Céleste serviert internationale Kreationen, die Küche leitet Chef Gwendal Le Ruyet, der bei Alain Ducasse gelernt hat. Im Sommer bieten die Terrassen einen der besten Ausblicke auf die Stadt. www.celesterestaurant.cz
Drink & Dance
Mecca: High-Styled-Club in dem DYJs aus London und New York auflegen. Hier treffen Sie die hübschesten und anspruchsvollsten Mädchen der Stadt. Geringe Touristendichte. ww.mecca.cz
Tynska Bar & Books: Mit Ablegern in der Hudson und Lexingten Ave. in New York ist das Tynska Bar & Books eine sehr klassische Bar in der Sie eine gigantische Auswahl an Wiskeys finden UND hier noch ihre Zigarre dazu geniessen dürfen. www.barandbooks.cz
Text: Britt Heudorf